Mittwoch, 26. August 2015

August 2014 - die Odyssee beginnt

Im August hatte ich dann endlich wieder einen Termin bei meinem Hausarzt und erzählte ihm von den CK-Werten. Daraufhin haben wir Blut abgenommen und gleichzeitig auch noch mal den allgemeinen Check-up gemacht. Den bekomme ich immer mit Langzeit-EKG, weil ich schon seit meiner Jugend etwas Probleme mit Herzrhythmusstörungen habe. 

Freitags sollte ich das Gerät zurückgeben und am darauffolgenden Montag hatte ich den Termin für die Besprechung der Ergebnisse. Als ich am Freitagmorgen in die Praxis kam, baten mich die Sprechstundenhilfen noch zu bleiben, da etwas mit meinen Blutwerten nicht in Ordnung sei und der Arzt mich unbedingt noch sprechen wolle. 

Ich wunderte mich, da ich ja bereits am Montag drauf sowieso einen Termin bei ihm hatte. Im Arztzimmer dann der kleine Schock: Meine CK-Werte waren bei 1.131!!!!!! Wie konnte das sein? Mittlerweile wunderte ich mich ja schon über fast gar nichts mehr. Ich konnte unter der Dusche kaum die Haare waschen, weil ich die Arme nicht mehr hochhalten konnte und das Treppensteigen in den zweiten Stock fühlte sich an wie ein 1.000-Meter-Lauf. 

Die Ergebnisse fand mein Doc so beunruhigend, dass er zwei Wochen später erneut einen Test machte und dieses Mal auch die anderen 3 Isoenzyme testen lassen wollte, um zu sehen, wo der Muskelabbau stattfand. 

Die Werte wurden wieder besser - der Gesamt-CK lag zwei Wochen später bei 608 - und es stellte sich heraus, dass der Auslöser für den hohen Gesamt-Wert der CK-MM, also der von der Skelettmuskulatur, ist. Toll, mein Körper zerstört also seine Muskelzellen!
 
Mein Doc überwies mich daraufhin sofort in die "Neuromuskuläre Sprechstunde" in der Uniklinik Aachen, wo ich umgehend anrufen und einen Termin vereinbaren sollte. 

Die nächste Ernüchterung kam: Ich erhielt zunächst einen Termin für den 15. Januar 2015!! Mir wurde aber gesagt, dass ich alle bisherigen Befunde und Blutuntersuchungen einschicken soll und die Oberärztin würde dann über die Dringlichkeit meines Falls entscheiden. Entsprechend könnte der Termin dann noch vorrücken. 

Also habe ich alles an die Uniklinik per Scan geschickt und zwei Wochen später (mittlerweile war es Anfang September) erhielt ich einen Anruf von der Sekretärin, die mir sagte, dass die Oberärztin meinen Fall als "dringlich" eingestuft hatte und ich daher bereits am 13. November 2014 einen Termin hätte. Aaaaaaaaah ja, das heißt dann also DRINGLICH.

To be continued....

Juni 2014 - die nächste Schrecksekunde

Anfang Juni wurde ich also im Krankenhaus in der Inneren durchgecheckt. Zunächst Magen- und Darmspiegelung, danach Ultraschall des Bauchraums und MRT des Dünndarms. Alles schien soweit in Ordnung zu sein, bis auf........

Ja, ich danke dem Professor heute noch sehr für sein umsichtiges Vorgehen, denn er untersuchte mein Blut wesentlich gründlicher, als es normalerweise gemacht wird. Dabei fiel auf, dass meine CK-Werte viel zu hoch waren.

Was ist der CK-Wert? Bislang hatte ich davon noch nie was gehört. CK steht für Creatin-Kinase und ist ein Enzym, das man in allen Muskelzellen und im Gehirn findet. Es werden dabei 4 Isoenzyme unterschieden: CK-MM (Skelettmuskeltyp), CK-MB (Herztyp), CK-BB (Gehirntyp) und CK-MiMi (Mitochondrientyp). Der Gesamt-CK-Wert ist nun die Summe der 4 Isoenzyme. Bei Frauen soll der Wert unter 145 liegen (bei Männern unter 170). Es gibt andere Literatur, wo der Grenzwert für Frauen auch durchaus nur bei 100 gesehen wird.

Mein Wert im Krankenhaus lag bei 562. Automatisch mitgetestet wird immer der Herz-CK-Wert, da dieser z.B. bei einem Herzinfarkt erhöht ist und den Gesamt-CK-Wert dann auch hochschnellen lässt. Mein Herz-CK-Wert war aber in Ordnung. In den folgenden Tagen sank mein CK-Wert auf 519.

So wurde ich nach 3 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und aufgefordert, unbedingt den CK-Wert wieder testen zu lassen, um zu sehen, ob es sich um eine einmalige "Krise" handelte, oder ob da irgendwas nicht in Ordnung ist. Da ich eine Woche später in Urlaub fuhr und mich ansonsten ja gut fühlte - bis auf die Unterleibsschmerzen - habe ich das erst mal nicht so ernst genommen. Was sollte ich denn schon mit den Muskeln haben?

Im Urlaub bin ich dann ein bisschen Rad gefahren und merkte, dass ich kaum meine Arme am Lenker halten konnte, so schlapp waren sie. Auch hatte ich richtige Schmerzen, wie von einer Überanstrengung. Natürlich hatte ich auch in den Oberschenkeln wieder mit mangelnder Kraft zu kämpfen, aber das erklärte ich mir nach wie vor durch mangelnden Sport.

Auf einmal bekam ich auch einfach so Muskelkater - ohne dass ich überhaupt etwas gemacht hatte. Jaaaaa, sogar beim "auf der Couch rumliegen" kann man einfach so Muskelkater bekommen. ;o)

Mittlerweile war es Juli. Mein Hausarzt war im Urlaub und ich wollte zu keinem anderen gehen. Die Blasenspiegelung stand ja auch noch an. Dabei wurde nichts auffälliges gefunden. Da meine Schmerzen aber immer noch da waren, musste ich einen Monat lang aufschreiben was ich wann trank und wie viel, und wie häufig ich zum Klo musste und das musste ich dann auch noch in einen Messbecher machen, um zu sehen, wie viel Pipi ich denn so produzierte. Außerdem musste ich ein Schmerztagebuch über meine Unterleibsschmerzen führen.

Ich habe natürlich den Urologen gefragt, ob meine Unterleibsschmerzen und der hohe CK-Wert irgendwie zusammenhängen könnten. Dies verneinte er aber. Es sei ihm keine Erkrankung der Blase bekannt, die zu einem erhöhten CK-Wert führen würde.

To be continued......


April 2014 - Wie alles begann

Ende März 2014 fuhr ich in den Skiurlaub. Eigentlich ging es mir gut, bis auf eine kleine Virusinfektion (vermutet) der Knorpel im Brustbein. Diese hatte ich aber schon fast wieder überstanden.

Beim Skifahren fiel mir zwar auf, dass ich etwas Probleme hatte die Kraft auf die Skier zu übertragen, aber das führte ich darauf zurück, dass ich im Oktober 2013 nach einem Treppensturz einen Muskelfaserriss in der Wade hatte und längere Zeit keinen Sport machen konnte.

Ca. eine Woche nach dem Skiurlaub fingen die Unterleibsschmerzen an. Ich habe sie zuerst nicht so ernst genommen und dachte "das gibt sich schon wieder". Nachdem sie nach 3 Wochen immer noch da waren, ging ich zum Hausarzt. Dieser überwies mich zunächst zum Gynäkologen und machte verschiedene Blutuntersuchungen. Alle Befunde waren negativ. Die Schmerzen blieben und waren jeden Tag so stark, dass ich nach Feierabend nur noch auf der Couch lag. Mein Hausarzt überwies mich dann zum Urologen und zum Gastroenterologen. Außerdem machte er einen Laktoseintoleranz- und Glutenintoleranztest. Beide waren negativ.

Beim Urologen schlug eine erste Blasenspiegelung ohne Narkose fehl, weil meine Harnröhre so eng ist, dass er mit dem Instrument nicht ansatzweise arbeiten konnte. Die Blasenspiegelung in Vollnarkose wurde dann für Mitte Juli angesetzt.

Weiterhin war es nicht möglich innerhalb von 6 Wochen einen Termin bei einem Gastroenterologen zu bekommen. Der Mangel an Fachärzten machte sich mal wieder bemerkbar.

Da zu diesem Zeitpunkt (Mitte Mai) dann auch noch Durchfall und Übelkeit bei mir auftrat, überwies mein Hausarzt mich dann kurzerhand ins Krankenhaus (dort bin ich zum Glück Privatpatientin), um meinen Magen-Darmbereich checken zu lassen.

To be continued.....